Neu: Innovativer NFT-Patenthandel startet in Europa

Patente zur Echtheitsprüfung von Originalwertgegenständen werden erstmals tokenisiert

Schon in der Antike war das ein Thema. Als König Hieron II. von Syrakus wissen will, ob die Krone, die der Goldschmied für ihn angefertigt hat, tatsächlich durch und durch aus dem begehrten Edelmetall gefertigt wurde, beauftragt er Archimedes mit der Begutachtung – der das bekanntlich nicht bestätigt und dabei das nach ihm benannte Auftriebsprinzip entdeckt. Heureka!

Maximilian Niedermeier und seine Frau: Das Paar hinter dem Patent

Das Problem hat sich seither nicht geändert. Es geht zwar nicht mehr um Königskronen, sondern etwa um reine 999er Goldmünzen und -barren oder hochwertige Originalmarkenprodukte, doch minderwertige Fälschungen sind nach wie vor im Angebot. Allerdings gibt es heute ausgefeilte technische Möglichkeiten zur Prüfung der Echtheit von Wertgegenständen. Und: Es gibt ein patentiertes Verfahren, diese Echtheitsprüfung just-in-time vorzunehmen. Inhaber des Patents ist Maximilian Niedermeier, die Erfindung stammt von seiner Frau.

Einzigartig: Das Patent als NFT

Das Paar aus Straubing will nun den nächsten Schritt gehen und ihre Patente (insgesamt sind es drei: ein US-amerikanisches und zwei europäische) anbieten – zusätzlich zum konventionellen Handel auch als Non Fungible Token (NFT), d.h. als digitales Format (Ethereum) in Gestalt einer Zeichenkette, die es so nur einmal gibt, eine Art technologisches Erkennungsmerkmal, ein Fingerabdruck in Bits und Bytes. Diese Form der Veräußerung über das Internet eignet sich besonders für Unikate wie Kunstwerke – oder Patente, denn die Einzigartigkeit des Patents spiegelt sich in der Einzigartigkeit des NFT wider. Wie Kryptowährungen werden NFT nach dem Blockchain-Prinzip erzeugt, also manipulationssicher und transparent. Im Gegensatz zu Kryptowährungen sind die NFT jedoch – wie der Name schon sagt – nicht frei konvertierbar, sondern an bestimmte Artefakte – seien diese virtuell oder real – gebunden.

Erstmals in Europa: Patenthandel auf Blockchain-Basis

Im Fall der Niedermeiers bestimmt das jeweilige Patent und das Recht, davon Gebrauch zu machen. Eine echte Chance für Gold-Prägeanstalten, Edelmetallhändler, Unternehmen im Bereich des Fälschungsschutzes, Behörden oder auch Banken. Die beiden Straubinger sind mit ihrer virtuellen Vermarktung echte Pioniere im Patenthandel: Erstmals wird in Europa ein Patent zusätzlich in Form eines NFTs erhältlich sein. Die Innovationspläne der Niederbayern gehen indes noch weiter: Eine NFT-Handelsplattform für den An- und Verkauf von Patenten soll aufgestellt werden. Dafür bereiten sie im Deutschen Erfinderverband derzeit den Boden. Auf die weitere Entwicklung dürfen alle, denen die Echtheit von Originalwertgegenständen am Herzen liegt, sehr gespannt sein. Und die Fälscher weltweit ohnehin.